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Andrea Muthig und Christine Hupfer zeigen im Frauenkircherl eine unbeachtete Seite der Stadt an der Seine.

ERDING - Liest man die weiße Schrift auf den schwarzen Passepartouts, weiß der Betrachter, wo er ist: In der Rue Chapon, Rue Veille du Temple oder am Quai de Valmy; aber man sieht nicht die Häuserzeilen … oder gar Herausragendes, wie etwa Stadtschlösser, Kirchen oder Standbilder berühmter Persönlichkeiten auf ihren Podesten. Was Andrea Muthig und Christine Hupfer mit ihren Fotoapparaten aufgenommen haben, sind Gullydeckel, Giebelfronten, die sich in Pfützen spiegeln, mit Graffiti beschmierte Bauwände oder Auszüge aus den Kreidetafeln mit der Tageskarte der Bistros. „Typisch Paris“, weiß derjenige, der die Stadt aus eigener Erfahrung kennt, und diejenigen, die noch nie da waren, lernen eine Seite der Stadt kennen, die fern ist von Klischees, die man von Ansichtskarten kennt.

„Es sind Fotos, die man einfach auf sich wirken lassen soll“ sagte Bernard Boissel - er unterrichtet die beiden Fotokünstlerinnen in Malerei – bei der Ausstellungseröffnung. Fast alle der gezeigten Aufnahmen sind Schwarz-Weiß, und das ist gut so. Paris ist schwarz-weiß und vor allem grau. Gerade das macht aber macht den Reiz aus. Die Fotos von Muthig und Hupfer tragen durch ihre ungewöhnlichen, aber liebevollen Perspektiven dann auch noch dazu bei, beim nächsten Besuch noch näher hinzuschauen, auch den Details einen Blick zu schenken. Wer die intime Seite der Stadt kennen lernen will, für den ist die Ausstellung ein Muss. WES

Erdinger SZ vom 23. Januar 2006

Paris Photographie

Frauenkircherl in Erding
Andrea Muthig und Christine Hupfer

22. bis 28. Januar 2006